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Vincenzo Reda Neuenhof: Italienischer Naturstein auf Schweizer Böden

Bodengestaltung - Bunte Steinteppiche aus Marmorgranulat verleihen Böden eleganten Glanz. Sie sind praktisch für drinnen und draussen und halten beinahe ewig.

 Vincenzo Reda Neuenhof: Italienischer Naturstein auf Schweizer Böden

Vincenzo Reda präsentiert Granulatmuster mit verschiedenen Farben und Körnungen. Steinteppiche lassen sich sowohl drinnen wie draussen verlegen. Bilder: Thomas Pfann

Bunter Marmor aus Italien als Terrassenboden, farbiger Stein als Unterlage im feinen Entree des Geschäftshauses, Symbole und Muster als Zierde für den Gartensitzplatz. Eine schöne Vorstellung und oft ein unerfüllter Wunsch von Wohnungs- und Hausbesitzern oder Firmeninhabern. Vincenzo Reda aus Neuenhof hat die Möglichkeiten, diese Wünsche zu erfüllen, und die Fähigkeiten dazu, denn er hat viele Jahre Erfahrung rund ums Bauen, Abdichten, Bodenlegen und Gestalten. Vor Jahren schon hat er die Technik der Steinteppiche entdeckt und herausgefunden, dass diese Art von Bodenbelägen in der Schweiz kaum verbreitet ist. Dabei eignen sich die Teppiche aus feinem Marmorgranulat hervorragend für fast alle Abdeckungen von Aussen- und Innenflächen. «Sowohl die Farben als auch die Kornstruktur sind frei wählbar – und es gibt tatsächlich sehr viele Varianten davon», sagt der Wahlschweizer mit italienischen Wurzeln.

Augenmass, Präzision und Geduld als Voraussetzung

Der Liebe wegen ist er vor rund zwei Jahrzehnten in die Schweiz gezogen, hat sein Wissen als Bauallrounder im Familienunternehmen eingebracht und vor acht Jahren eine Ausbildung zum Steinteppichleger in Deutschland absolviert. Dass er bereits viel Erfahrung im Umgang mit Bodenbelägen und Materialbeschaffenheit mitbrachte, war und ist ein Vorteil, denn Steinteppiche verlegen ist reine Handarbeit. «Das Granulat ist in 25-kg-Säcke abgefüllt und kommt trocken auf den Bauplatz. Jetzt gilt es, das richtige Verhältnis zwischen Stein und Bindemittel zu mischen und die körnige Masse gleichmässig und flächendeckend aufzutragen », erklärt er.

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Marmorsteinbruch bei Carrara in Italien. Bild: gettyimages

Einige fiese Fallen können auf dem Weg zum Erfolg lauern: Wer sich keine Gedanken macht, wo er mit dem Steinteppichbelag beginnt, kann sich leicht in eine wortwörtlich ausweglose Situation pflastern. Denn obwohl der steinerne Belag dereinst hammerfest wird und Belastungen bis zu 300 Kilogramm pro Quadratmeter und mehr aushält, brauchen die feinen Körnchen mindestens 24 Stunden, bis man sie betreten darf. Wer sie zu früh betritt, hinterlässt Spuren. Und wie gelingt es Vincenzo Reda, dass die Flächen auch über mehrere Dutzend Meter topfeben und gleichmässig werden? «Ich arbeite von Hand und streiche die Oberfläche mit einer 60 Zentimeter breiten, metallenen Talosche – eine Art Spachtel – glatt. Das erfordert viel Augenmass, Präzision und Geduld. Eile ist beim Steinteppichlegen nicht gefragt – und doch muss es vorwärtsgehen, damit die Mischung nicht aushärtet.»

Eine sportliche Angelegenheit also und eine kreative dazu. Das Granulat aus den berühmtesten Marmor-Hotspots in Italien – man erinnert sich an Carrara-Marmor – ist eigentliches Bruchmaterial von grossen Stücken. «Im Prinzip verwerten wir den Ausschuss der Marmorproduktion und verwenden nachhaltiges Baumaterial, das anderweitig sonst kaum mehr zum Einsatz kommen würde.» Den natürlichen Marmorkiesel gibt es in verschiedenen Tönungen und Grössen, die Farbwahl ist beinahe unbeschränkt.

Vorteile für den Innen- und Aussenbereich

Das macht das Angebot auch für die Kundschaft attraktiv, denn sie kann ihre Wunschmischung selbst wählen und zusammenstellen lassen. Ein tiefes Grün mit weissen Sprenkeln zum Beispiel, ein weiches Goldgelb mit roten Farbtupfern oder das schlichte Weiss mit einer dezent beigen Prägung: Vincenzo Reda zückt bei der Vorbesprechung seinen Musterkoffer und präsentiert die marmorne Vielfalt aus seiner Heimat. Nun geht es an die konkrete Planung und Umsetzung der neuen Bodenfläche. Glücklicherweise lassen sich Steinteppiche aussen wie innen auslegen. Die Schichtdicke aus den kleinen Steinchen beträgt zwischen 8 und 10 Millimetern, Unebenheiten und Dellen lassen sich problemlos ausgleichen. Selbst wenn später einmal ein Loch im Belag entstehen sollte: «Von der verwendeten Granulatmischung haben wir immer etwas vorrätig. Damit bessern wir den Schaden aus und man sieht nichts mehr», versichert Vincenzo Reda.

Im Aussenbereich besticht die Technik durch ihre Beständigkeit, Stabilität und ihr optimales Verhalten bei Nässe und Temperaturen. Die metallenen Begrenzungsrahmen und ein Drainagesystem, damit das Wasser ungehindert versickern und abfliessen kann, liefert und installiert Vincenzo Reda selbstverständlich auch. Im Innenbereich überzeugen die Granulatböden durch visuelle Varietät und praktische Einsatzmöglichkeiten auch auf Holzund Kunststoffunterlagen. Der Fachmann erklärt: «In Räumen verlegen wir die Steinbeläge schwimmend, so dass die Unterlage, zum Beispiel aus Holz, weiter arbeiten und sich ausdehnen oder zusammenziehen kann.» Wer möchte, dass sein Firmenlogo, eine Grussbotschaft oder Ornamente den Fussboden zieren, ist bei Vincenzo Reda an der richtigen Adresse. Sein künstlerisches Händchen verleiht der Gehfläche ein dauerhaftes Aussehen nach Wunsch und Mass.

Bei der Pflege zeigen sich Steinteppiche ebenfalls praktisch und gut: Staubsaugen und mit einem leichten Putzmittel reinigen genügt im Innenbereich, draussen lässt sich der Boden einfach wischen und mit Wasser abspritzen. Dass die gesamte Fläche fugenlos verlegt wird und bruchlos bleibt bis ins hohe Alter, sind weitere Vorteile. Alles schön und gut, aber wie sieht es bei den finanziellen Aufwendungen aus, muss man glücklicher Lottogewinner sein, um sich einen Steinteppich leisten zu können? Vincenzo Reda winkt ab: «Die Kosten für einen verlegten Quadratmeter Steinteppich bewegen sich je nach Untergrund und Fläche um 150 Franken – ein ähnlicher Betrag wie für das Verlegen von Steinplatten oder einem Parkett mit Qualität.» Thomas Pfann

Weitere Informationen unter www.steinteppich-reda.ch
  

Edles Baumaterial vom Meeresgrund

Marmor gibt es in unzähligen Farben, versehen mit Äderungen und Strukturen, und auch in unterschiedlichen Härtegraden. Die materielle Basis bildet Kalkstein, sogenanntes Calciumcarbonat. Ablagerungen einstiger Meeresböden, vor allem auch von Korallenriffen, stiegen im Zuge der tektonischen Verschiebung von Kontinentalplatten nahe an die Erdoberfläche. Diese kalkhaltigen Erdschichten mussten teilweise grossen Druckbelastungen und hohen Temperaturen standhalten, so dass sie im Verlauf von Jahrmillionen kristallisierten und zu Marmor wurden. Der Begriff entstammt dem Griechischen «Marmaros», was glänzend bedeutet. Marmor findet sich in vielen Regionen der Welt, in Europa sind vor allem die Abbaustätten in Italien bei Carrara bekannt. Die Marmorgewinnung war lange Zeit nur mit aufwendigen und auch gefährlichen Techniken möglich. Oft passierten Unfälle beim Sprengen oder Spalten der Blöcke. Heute kommen laserstrahlgesteuerte Schneidegeräte zum Einsatz, dennoch ist der Marmorabbau noch immer mit viel logistischem Aufwand verbunden. Als beliebtes Material wurde Marmor bereits in der Antike verwendet und gehandelt. Sowohl in der Baubranche als auch in der Kunst findet der kristalline Stein bis heute eine breite Anwendung. (tp)

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