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Warum es Nuklearforschung braucht

Gastbeitrag: Auch wenn ihr Ende beschlossen ist: Noch stellen die Schweizer Kernkraftwerke rund 30 Prozent der Stromproduktion. Dafür ist Fachwissen unabdingbar. Das Paul Scherrer Institut hat hierbei mehrere tragende Rollen.

Warum es Nuklearforschung braucht

Der sichere Betrieb der Kernkraftwerke ist essenziell. Im Bild KKW Leibstadt. Bild: Getty

Die Schweiz wird aus der Kernenergie aussteigen. Doch aktuell liefern die Kernkraftwerke (KKW) noch über 30 Prozent der inländischen Stromproduktion und bilden gemeinsam mit der Wasserkraft das Rückgrat der Schweizer Stromversorgung. Entsprechende fachliche Kompetenzen für den aktuellen sicheren Betrieb und den zukünftigen Rückbau der Anlagen sind für mindestens die kommenden 25 Jahre notwendig. Hier spielt das Paul Scherrer Institut PSI eine Rolle, die sich in den vergangenen Jahrzehnten mehrfach geändert und angepasst hat und die auch angesichts der zukünftigen Herausforderungen entscheidend bleibt.

Das PSI ist mit rund 2100 Mitarbeitenden das grösste Forschungsinstitut für Natur- und Ingenieurwissenschaften in der Schweiz. Die Forschungsschwerpunkte sind Materie und Material, Energie und Umwelt sowie Mensch und Gesundheit. Mit seinen einzigartigen Grossforschungsanlagen zieht das PSI jedes Jahr um die 2500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an, die in die Schweiz kommen, um hier Experimente durchzuführen, die andernorts nicht möglich sind.

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«Besonders wichtig ist dem PSI die Ausbildung der nächsten Generation von Nuklearexpertinnen und -experten.»

Andreas Pautz
Leiter Forschungsbereich Nukleare Energie und Sicherheit PSI

300 Mitarbeitende für die Sicherheit

Zusätzlich ist das PSI auch das Schweizer Kompetenzzentrum für nukleare Energie und Sicherheit, dessen Wurzeln bis in die frühen 1960er-Jahren zurückgehen. Heute befassen sich etwa 300 Mitarbeitende am PSI mit technisch-wissenschaftlichen Fragestellungen rund um die Kernenergie und speziell mit der Sicherheit der Schweizer KKW. Deren sicherer Langzeitbetrieb ist essenziell. Darum unterstützt das PSI die nukleare Aufsichtsbehörde Ensi bei Genehmigungs- und Aufsichtsverfahren der KKW und leistet mit seinen international weithin sichtbaren Forschungsarbeiten einen wichtigen Beitrag, um die Sicherheit von Nuklearanlagen stetig weiterzuentwickeln.

«Im schweizweit einmaligen ‹Heissen Labor› (Hotlabor) am PSI werden die abgebrannten Brennstäbe der KKW analysiert.»

Im schweizweit einmaligen «Heissen Labor» (Hotlabor) am PSI werden die abgebrannten Brennstäbe der KKW analysiert. Die hier betriebene Forschung ist entscheidend, um die Integrität und Performance des Kernbrennstoffs über seine gesamte Lebensdauer sicherzustellen. Schliesslich unterstützt das PSI bei der Entsorgung des Brennstoffs die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) und begleitet seit über 20 Jahren die Erschliessung des geologischen Tiefenlagers mit seinen Forschungsarbeiten. Besonders wichtig ist dem PSI die Ausbildung der nächsten Generation von Nuklearexpertinnen und -experten, denn die Schweiz soll in puncto Kerntechnik auch weiterhin international mitreden können und über tiefgehendes kerntechnisches Know-how verfügen. Daher bietet das Institut gemeinsam mit den ETH in Zürich und Lausanne den Schweizer Masterstudiengang «Nuclear Engineering» an. Hinzu kommen Doktorierende am PSI, sodass das Institut jedes Jahr um die 40 hochqualifizierte junge Leute ausbildet, die in der Kernenergiebranche Arbeit finden.

Nicht zuletzt hat das PSI als Forschungsinstitut des Bundes auch der Öffentlichkeit gegenüber den Auftrag, sich zu erklären, und betreibt daher unter anderem ein eigenes Besucherzentrum. Am 15. Mai 2022 wird dort die neu gestaltete Ausstellung eröffnet, in der unter anderem die Nuklearforschung des PSI anschaulich erklärt wird – und ihre Notwendigkeit auch und gerade hinsichtlich der Energiestrategie 2050. Andreas Pautz

Das PSI besuchen:
www.psi.ch, Stichwort: Besuch am PSI
   

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