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Gut angelegt ist fast immer gewonnen

Vermögensplanung - Wegen Corona stellen sich bezüglich Sparen, Vorsorge und Steuern viele Fragen. Peter Nabholz, Vermögensberater bei der Raiffeisenbank an der Limmat, hat Antworten darauf.

Gut angelegt ist fast immer gewonnen

Wer sich nicht besonders gut auskennt mit Finanzgeschäften, ist mit einem Fondssparplan gut bedient. Bild: Getty

Die Raiffeisenbank bietet eine Vermögens- und Vorsorgeanalyse an. Was beinhaltet diese?Mit dem Vermögenscheck prüfen wir gemeinsam mit dem Kunden, ob das Vermögen auf die aktuellen Bedürfnisse abgestimmt ist und mit der Anlage- und Vorsorgestrategie übereinstimmt, losgelöst von der aktuellen Bank- oder Versicherungsbeziehung.   

Verschaffen Einkäufe in die Pensionskasse 2a Steuervorteile, und in welcher Höhe dürfen die Einzahlungen sein?

Einkäufe in die 2. Säule sind steuerlich attraktiv und können vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden. Dies führt zu einer reduzierten Steuerbelastung. Die Höhe der Einkäufe ist begrenzt durch die individuelle Einkaufssumme auf dem persönlichen Pensionskassenausweis. Je nach Steuersituation kann diese Einkaufssumme auch mit gestaffelten Einkäufen erfolgen, um die Steuerbelastung weiter zu optimieren.

Auch wer Einzahlungen auf sein 3.-Säule-Konto tätigt, kann diese von den Steuern abziehen. Gibt es weitere Möglichkeiten, mit Anlagen Steuern zu optimieren?

Ja, es gibt Anlageprodukte, deren Ausschüttungen der Einkommenssteuer nicht unterworfen sind.
  

Macht es steuertechnisch Sinn, mehrere Säule-3a-Konti zu unterhalten und diese bei der Pensionierung gestaffelt zu beziehen?

Ja, bei der Auszahlung des Vorsorgekontos fällt eine einmalige Kapitalsteuer an, welche abhängig ist von der Höhe des Auszahlungsbetrags. Da diese Belastung progressiv steigt, macht es Sinn, mehrere Vorsorgekonti zu führen und diese gestaffelt über die Jahre zu beziehen, damit diese Steuerprogression gebrochen wird.

Welche Anlagestrategie ist momentan sinnvoll? Ist es sogar besser, sein Geld einfach auf dem Konto zu belassen?

Dies kommt immer auf die individuelle Risikobereitschaft und -fähigkeit an. Wer sein Geld auf dem Konto parkiert, kann Renditechancen verpassen, denn einerseits schwindet der Aussenwert des Geldes aufgrund der Teuerung, und ohne nennenswerte Zinserträge bleibt das Geld zwar erhalten – es lässt sich jedoch jedes Jahr weniger kaufen. Wer Anfang 2009 CHF 100 000 in den Swiss Market Index investiert hat, verfügte Ende 2018 über ein Vermögen von CHF 210 000. Mit der gleichen Investition auf dem Sparkonto resultierte bestenfalls ein Vermögen von CHF 103 800. Es kommt daher innerhalb der Risikofähigkeit auch auf den Anlagehorizont an, um die Chancen und die Risiken der Märkte auszunutzen.

Eine alte Anlegerweisheit besagt, dass der beste Zeitpunkt für eine Anlage heute vor zehn Jahren gewesen wäre. Der zweitbeste Zeitpunkt wäre folglich heute. Und mit der bestmöglichen Beratung investiert der Kunde erst noch mit einem sicheren Gefühl.
   

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Peter Nabholz, Vermögensberater der Raiffeisenbank an der Limmat. Bild: zvg

Finanzinstitute empfehlen Fondssparpläne für den Aufbau des Vermögens. Soll man diesem Vorgehen während der laufenden Corona-Krise treu bleiben?

Auf jeden Fall! Durch den regelmässigen Kauf von Fondsanteilen profitiert der Kunde langfristig von günstigen Durchschnittspreisen. Um kurzfristige Marktschwankungen auszugleichen und gleichzeitig vom Durchschnittspreiseffekt zu profitieren, empfehlen wir für den Fondssparplan eine Anlagedauer von mindestens fünf bis acht Jahren. Durch den regelmässigen Kauf von Fondsanteilen profitiert der Kunde bei schwankenden Kursen von einem günstigen Durchschnittspreis: Es werden mehr Anteile bei tiefen Kursen und weniger Anteile bei hohen Kursen gekauft.

Ist ein Fondssparplan auch als Altersvorsorge geeignet?

Der Fondssparplan kann auf dem freien Vermögen und auch beim gebundenen Vorsorgevermögen eingesetzt werden. Daher ist der Fondssparplan bestens als Altersvorsorge geeignet, da man ihn auf seine jeweiligen Bedürfnisse ausrichten kann.

Wer in Anlagefonds investiert, kann das Risiko selbst wählen, von zurückhaltend bis risikoorientiert. Welche Strategie passt zu welchen Anlegern?

Wie der Kunde sein Geld anlegt, hängt von seinen persönlichen Rahmenbedingungen und Erwartungen ab. Daher ist die Besprechung und Festlegung des jeweiligen Anlageprofils die Basis für die Entwicklung der kundenspezifischen Anlagestrategie. Dieses setzt sich zusammen aus der individuellen Risikofähigkeit und der Risikobereitschaft. Am Beispiel der Beantwortung der geplanten Anlagedauer sowie der Liquiditätsbedürfnisse in der Risikofähigkeit, aber auch der Rendite- und Risikoerwartungen bei der Risikobereitschaft kann der Kunde seine ganz persönliche Anlagestrategie finden. Aufgrund dessen empfehlen wir unseren Kunden auch nur diejenigen Produkte und Dienstleistungen, die auf das kundenspezifische Profil abgestimmt sind.

Die Anlagemärkte haben sich während der vergangenen Monate volatil verhalten. Wie sollen sich Anleger zurzeit verhalten?

Kopf- statt Bauchregeln beachten: persönliche Anlagestrategie als Richtschnur mit dem Bankberater bestimmen, keine Kurzfristhandlungen eingehen, die Anlagen breit aufstellen, verstehen, was gekauft wird, regelmässig hinterfragen und jeweils die finanzielle Situation prüfen lassen. Am besten, man vereinbart dafür einen Termin, um als bestehender Kunde oder auch als Neukunde die geeignetsten Lösungen mit dem Berater zu eruieren. Eine davon kann ein Vermögensverwaltungsmandat sein.

Die Corona-Krise hat die Wirtschaft gebremst. Wagen Sie eine Konjunkturprognose fürs erste Halbjahr ...

Das Jahr 2020 hat exemplarisch gezeigt, dass ein Festhalten an der Anlagestrategie für den finanziellen Erfolg entscheidend ist. Die Wertschwankungen an den Börsen werden wohl auch in diesem Halbjahr hoch bleiben. Es sind in Bezug auf Corona sehr viele Fragen weiterhin offen. Man sollte sich eher die Frage stellen, wie man auf die Börsenverluste im März 2020 reagiert hat oder hätte. Grundsätzlich gibt es für jedes Vermögen und jeden Kunden eine breite Produktepalette im Angebot – von digitalen Lösungen über die Anlageberatung bis hin zur Vermögensverwaltung. Das Risikoprofil und die strategische Vermögensallokation der Kunden analysieren wir jeweils im Jahresendgespräch.

Interview: Thomas Pfann
   

Die Corona-Krise erfordert Nervenstärke

Anlagestrategien Die Corona-Krise hat neben den gesellschaftlichen Auswirkungen auch Turbulenzen an den Finanzmärkten ausgelöst. Aber trotz eines Tauchers im Frühling 2020 haben sich die Wogen für Anleger bis heute geglättet.

Niemand hätte Anfang 2020 gedacht, dass ihn seine Anlagen oder das gesparte Geld mehr beschäftigen würde als nötig. Im Verlauf der ersten zwei Monate im Jahr nahm alles seinen gewohnten Lauf, am Horizont tauchten höchstens einmal Schneewolken oder intensive Regengüsse auf, wie es der Winter so mit sich bringt. Ende Februar zeichneten sich aber ungewohnt dunkle Wolken am Finanzhimmel ab, denn immer intensiver und bedrückender wurden die Meldungen über das bisher nur in Fernost grassierende Virus.

Corona war auf bestem Weg, die Gesellschaft zu verändern, keine Frage. Wie Schlingen zogen sich Grenzlinien um Städte und Länder, das Reisen wurde erschwert, die Wirtschaft geriet ins Stocken, die Menschen spürten, dass in ihrer Umgebung, zu Hause und vor allem bei der Arbeit nichts mehr so sein würde wie gewohnt. Kein Wunder, dass die Krise bei den meisten Menschen bedrückende Sorgen zur Existenz hervorrief. Ängste um den Arbeitsplatz verbreiteten sich bereits nach wenigen Wochen, Fragen zur beruflichen Zukunft standen ab Frühling 2020 im Raum. Wie würden sich die zeitweiligen Einschränkungen auswirken? Welche Folgen hat der Lockdown, wie sollte es weitergehen, wenn Einkommen und Erspartes plötzlich nicht mehr gesichert sind?

Dass Sparkonti seit längerer Zeit kaum mehr Zinsen abwerfen und sich als Sparstrategie nicht mehr lohnen, ist schon seit längerem bekannt. Kontoführungsgebühren kosten manchmal mehr Geld als die Zinsen erwirtschaften, so dass die Gefahr besteht, dass das Geld negativ verzinst ist und das Vermögen langfristig dahinschmilzt wie die Butter an der Sonne.

Garantiert mehr Rendite als ein normales Bankkonto versprechen da verschiedene Fondssparpläne, wo Anleger die Strategie selbst wählen können – von zurückhaltend defensiv bis zur risikofreudigen Offensivvariante. Für Menschen, die sich nicht detailliert um Finanzgeschäfte kümmern möchten und von den Mechanismen des Handels mit Wertpapieren wenig verstehen, eine ideale Anlagemöglichkeit, sind Bankfachleute überzeugt.

Beim Sparen mit Fonds legt man über einen längeren Zeitraum regelmässig eine feste Summe Geld in einem Investmentfonds an. Die Summe muss nicht einmal gross sein. Denn wie heisst es doch? Steter Tropfen höhlt den Stein – und beim Fondssparen häuft der stete «Batzen» das Vermögen. Normalerweise. Aber wie sieht es nun aus im verflixten Corona-Jahr?

Tatsächlich nicht einfach, denn auch bei den Fondssparplänen war vor allem in der Zeit zwischen Ende März und Anfang Mai viel Geduld gefragt. Wer bei einem Finanzinstitut einen Fondssparplan eingerichtet hat, kann über die Onlinebanking-Tools den Kursverlauf beobachten und schauen, wie sein Gespartes wächst. Man muss dazu kein Finanzspezialist sein, denn die Übersicht ist schnell gegeben. Werfen die Fonds Gewinn ab, präsentieren sich Prozentzahlen und Beträge in Grün, gleiten die Zahlen ins Minus, leuchten sie rot.

Nach Bekanntgabe des Lockdowns wiesen die Prozentzahlen in erschreckend schnellem Tempo nach unten, jeder Tag war mit Leiden verbunden, denn aus dem einstigen satten Gewinn der vergangenen Monate und Jahre war in Windeseile ein Verlust geworden. Jetzt war guter Rat teuer. Vor allem für Anlagelaien entwickelte sich das einst so erfreuliche Fondssparen zur Zitterpartie und verlangte starke Nerven, um nicht unter dem Motto «Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende» zu hadern und sein ganzes Fondsanteilpaket zu veräussern. Dies ist nämlich problemlos möglich. Wer seine Sparpläne mit Fonds aufgeben möchte, kann dies mit einigen wenigen Mausklicks tun, liefert die nötigen Angaben, bespricht sich vielleicht noch mit seinem Bankberater und kann die gewünschte Summe schon innerhalb weniger Tage auf sein normales Bankkonto überweisen lassen.

Finanzexperten, Bankfachleute und börsengewohnte Anleger rieten aber schon zu Beginn der Corona-Krise, einen kühlen Kopf zu bewahren – und sind auch beim Ausblick auf die kommenden Monate im neuen Jahr derselben Meinung: Schwankungen gehörten beim Anlegen dazu, Kurse würden kurzfristig steigen und fallen – keine Panik also. Grundsätzlich gilt: Wer über einen Geldbetrag verfügt, den er in naher Zukunft nicht verwenden will, erzielt mit einem Fondssparplan relativ einfach eine Rendite. Kann man für längere Zeit auf den Betrag verzichten, desto höher sind die Gewinne. Dabei ist es ganz normal, dass beim Anlegen mit Fonds die Einlagen störende Unruhen an der Börse mitmachen, abhängig vom Aktienanteil und der sogenannten «Aggressivität» der Anlagestrategie, also von der gewählten Risikostufe eines Fondssparplans. Und wenn die Corona-Krise auch nicht einfach eine kurzfristige Störung des Alltags bedeutet und Beeinträchtigung des gesellschaftlichen Lebens darstellt – Geduld hilft auch beim Fondssparen über die Runden. Irgendwann wird sich die Situation beruhigen, und man darf sich wieder über «grüne» Zahlen freuen.

Thomas Pfann
   

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