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Der Weg zum Beruf

Beratung: Das Zentrum Berufsintegration Baselland (ZBI) ist schweizweit nur ein Beispiel, wo Jugendliche und junge Erwachsene Unterstützung finden, die sie für die Lehrstellensuche und für den Weg zum Berufsabschluss benötigen.

Der Weg zum Beruf

Die richtige Beratung und Unterstützung öffnet viele Türen. Bild: Patsawee Rodcharoen

Kurz vor 9 Uhr trudeln die ersten Jugendlichen ein, die das Zentrum Berufsintegration an der Hauptstrasse 28 in Birsfelden aufsuchen. Das Gebäude, das schon in die Jahre gekommen ist, lässt nicht vermuten, dass hier eine Amtsstelle ihren Sitz hat, die jährlich von über 700 Jugendlichen konsultiert wird. Die Wände sind in unterschiedlichen Farben gestrichen, die Atmosphäre ist offen und freundlich. «Im Übergang von der Schule zum Beruf wird von den jungen Menschen viel gefordert », erklärt Leiter Markus Auf der Maur. In einer Zeit, in der die Identität entwickelt und geformt wird und in der der Hormonhaushalt drunter und drüber geht, werden die anspruchsvollen Herausforderungen eines Bewerbungsprozesses oft nicht auf Anhieb gemeistert. «Prozesse zur beruflichen Integration können und dürfen längere Zeit in Anspruch nehmen», erklärt Mirco Dal Pio, der seit 12 Jahren im Beratungsteam mit dabei ist. Hier gibt es ein Bewusstsein, dass ein Bewerbungsprozess immer mit einer Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit einhergeht und dass es zum Finden einer nachhaltigen Lösung meist mehr braucht, als ein gutes Bewerbungsschreiben. So sind Jugendliche, die beim ZBI in eine Beratung einsteigen, immer wieder erstaunt, wenn ihnen auch Unterstützung in anderen Lebensbereichen, wie zum Beispiel zu Gesundheit, Wohnsituation, Finanzen oder Familie angeboten wird. In solchen Situationen können die Coaches aus Erfahrung berichten, dass der Weg zu einer Berufslehre nicht nur mit einem soliden Bewerbungsdossier zu tun hat. Es bedarf vielmehr einer Grundstabilität in allen Lebensbereichen, um in einer Berufsausbildung zu bestehen.Wirklich alle sind willkommenDie Beratung soll allen gleichermassen zugänglich sein und ist daher kostenfrei. Sie setzt auf Freiwilligkeit und auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den jungen Menschen und den Beratenden. Jugendliche zu ermutigen, ihr Potenzial zu entdecken und auszuschöpfen ist eine erfüllende Aufgabe, der sich das ganze Team des ZBI mit Engagement widmet. «Jeder Lehrvertrag, jeder Anschluss, jede Entwicklung und jede Lösung ist ein Highlight und spendet die Motivation, weiterzumachen », so Dal Pio. Gerade Jugendliche, die eine belastete Schulkarriere hinter sich haben, sind froh, wenn sie merken, dass beim ZBI neu und anders hingeschaut wird. Lernen heisst hier, Fehler machen zu dürfen. Die Beratung fokussiert nicht in erster Linie auf Schulzeugnisse und Check-Resultate, sondern betrachtet jeden jungen Menschen im Bewusstsein, dass die Schule etwas ganz anderes fordert, als die Berufswelt, dass jeder Jugendliche besondere Qualitäten hat und dass es immer eine zweite oder auch eine dritte Chance gibt.

«Prozesse zur beruflichen Integration können und dürfen längere Zeit in Anspruch nehmen.»

Mirco Dal Pio Lugo
Sozialpädagoge

Doch was braucht es, um vom Angebot des ZBI gut profitieren zu können? «Den Willen, etwas durchzuziehen, ist nötig», meint René L., der gerade das Vollzeit-Integrationsprogramm besucht. Er ist einer von acht Jugendlichen, der zusätzlich zur Beratung während durchschnittlich vier Monaten täglich ins ZBI kommt, um eine Lehrstelle zu finden und sich intensiv auf die Arbeitswelt vorzubereiten. Dieses Programm bietet eine breite Palette von Unterstützungsmassnahmen und ist immer gut besucht.

Unabhängig davon, ob jemand eine Kurzberatung wünscht oder sich bis zum Lehrabschluss begleiten lassen will – im ZBI wird für jeden Jugendlichen der passende Weg gefunden. «Es ist schön, an einem Ort zu arbeiten, wo man das Gefühl hat, dass alle am gleichen Strick ziehen und dies stets zugunsten der Jugend», fasst Berufsintegrationscoach Florio Reber zusammen. Das weiss das Beratungsteam täglich zu schätzen. Christine Meyer

Christine Meyer, Berufsintegrationscoach, Zentrum Berufsintegration
  

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